Mess- und Prüfmittelüberwachung


Qualitätsstandards wie die DIN EN ISO 9000 ff, dienen der vorbeugenden Qualitätssicherung. Nicht zuletzt die Bestimmungen der Produkthaftung führen zu verschärften Forderungen bei der Qualitätssicherung. Wesentlicher Bestandteil der DIN EN ISO 9000 ff ist die Forderung nach einer regelmäßigen, rückführbaren und dokumentierten Mess- und Prüfmittelüberwachung.


Merkmale der Mess- und Prüfmittelüberwachung

Eine normgerechte Mess- und Prüfmittelüberwachung beinhaltet drei wesentliche Merkmale:

  1. Die Rückführbarkeit der Messmittel auf nationale Normale
  2. Die regelmäßige Kalibrierung der relevanten Messmittel
  3. Die Dokumentation


1. Rückführbarkeit von Messmitteln

Höchste Messgenauigkeit bieten die von der PTB verwalteten nationalen Normale. Diesen wird der wahre Messwert zugewiesen. Wobei jedoch auch diese höchstgenauen Normale kleine Messunsicherheiten beinhalten. Unter der Rückführbarkeit von Messmitteln versteht man, dass die Messabweichung eines kalibrierten Messsystems immer relativ zum wahren Wert des entsprechenden nationalen Normals angegeben werden kann. Um dies zu gewährleisten ist eine lückenlose Messkette vom nationalen Normal hin zum Messmittel beim Anwender nötig. Das folgende Bild soll den Aufbau einer solchen Messkette verdeutlichen.


Kalibrierhierarchie

PM-Überwachung



Die Messunsicherheit der Messmittel wird naturgemäß von der Spitze der Pyramide nach unten hin
größer. Mit jeder Stufe vergrößert sich diese etwa um den Faktor 3 (siehe auch DIN EN ISO 10012). Aus diesem Grund werden sämtliche Messgeräte und Messsysteme der Firma G+B Kalibriertechnik akkreditiert kalibriert. Dies garantiert unseren Kunden die von der Norm geforderte Rückführbarkeit und eine kleine Messunsicherheit.


2. Kalibrierzyklus

Die Zykluslänge hängt wesentlich von der geforderten Kalibriergenauigkeit eines Messsystems ab. Je größer das zulässige Toleranzband beim Anwender ist, um so großzügiger kann die Länge des Rekalibrierzyklus bemessen werden. Gleichzeitig sind die Stabilität eines Messsystems, sowie dessen Beanspruchung im Betrieb und die Empfehlungen des Herstellers zu berücksichtigen. Im Normalfall empfehlen wir, die erste Rekalibrierung nach einem Jahr durchzuführen. Für die Bestimmung weiterer Rekalibrierzyklen, werden in der DIN EN ISO 10012 geeignete Verfahren beschrieben.


3. Dokumentation

Eine Kalibrierung wird mit einem Kalibrierschein oder -zertifikat und der Kalibriermarke dokumentiert. Der Kalibrierschein enthält die Beschreibung der Normale sowie des Prüflings, zusammen mit den Messergebnissen und der Messunsicherheit. Die Zuordnung des Prüflings zum Kalibrierschein erfolgt durch das Anbringen der Kalibriermarke.